Ein schneller Ausstieg aus der Atomkraft ist möglich. Sogar unter der Vorraussetzung, dass man dies allein mit regenerativen Energien hinkriegen will. Wir haben die technischen Voraussetzungen, was fehlt ist die Investitionsbereitschaft. Die wird solange gering bleiben, so lang man die Kernenergie hätschelt.
Wir haben beispielsweise in Deutschland riesige ungenutzte Dachflächen für Solaranlagen, ich denk da nur an die geweblichen Dachflächen auf Fabriken beispielsweise, wir haben in Deutschland meistens Wind, ganz besonders an der Küste. Diese Offshore Kraftwerke haben Leistungen die derer von Kernkraftwerken vergleichbar ist. diesen Strom nach Süddeutschland zu bringen (oder in die Schweiz) ist momentan schwierig, weil es nicht genügend Leitungen gibt. Diese Leitungen gehören aber genau jenen Konzernen, die auch die AKW betreiben. Deren Interesse den Strom anderer Produzenten durchzuleiten kann man sich vorstellen. auch die Nutzung von Biomasse ist möglich und sollte genutzt werden. Dabei mein ich nicht das verheizen von soja, dass dann nicht mehr essbar ist, sondern von Abfällen.
Von den Kritikern wird immer in die Diskussion gebracht, dass der Wind nicht unbedingt dann bläst, wenn man den Strom braucht. Auch Sonne gibt es nachts nicht. Es gibt aber verschiedenste Ansätze zur Speicherung von Energie und der intelligenten Nutzung der verfügbaren Kapazitäten, so dass man, wenn man alles konsequent umsetzen würde, wahrscheinlich mehr energie speichern könnte als man verbraucht.
Ich halte dem ausserdem entgegen dass auch Atomkraft wetteranfällig ist. Im Sommer 2008 mussten etliche AKW vom Netz oder ihre Leistung drosseln, weil das zur Kühlung benötigte Wasser aus den Flüssen zu warm war. Wir stehen eher mit der Kernkraft ohne Strom da, wenn's drauf ankommt als mit allen anderen Energieträgern. Man kann ein AKW auch nicht flexibel einsetzen, weil man die eigentlixch hochfährt un dann laufen lässt. Jedes runter- und wieder anfahren birgt ein zusätzliches Risiko. Dadurch verstopft der Strom aus Kernkraft zusätzlich die Leitungen an Tagen, in denen die Sonne scheint oder der Wind weht, eben weil man sie nicht flexibel nutzen kann. Auch das Gerücht, Deutschland würde zum Stromimporteur stimmt nicht. Tatsächlich produzieren wir mehr Strom als wir verbrauchen, den wir dann (also die großen 4) dann ins Ausland verkaufen.
auch die Schweiz hat soweit ich weiss 2 AKW. Was passiert wenn eins davon hochgeht? Dann ist die Schweiz unbewohnbar. Zieh mal einen Kreis von 30km um eure AKW (und das ist ein politischer Umkreis, kein Sicherheitstechnischer). In der Windrichtung kann die atomare Verseuchung über einen ganzen Kontinent reichen.
Beispiel: Biblis geht hoch. Im Umkreis von 30km ist alles unbewohnbar. Bedeutet: Frankfurt, Manheim, Rhein Main, Rhein Neckar werden unbewohnbar. Verlegt werden müssten die EZB, der Frankfurter Flughafen, zwei Landeshauptstädte, die BASF, Opel, ein ganzer Finanzplatz, wichtige Pharmauntenehmen,...
Je nachdem wie der Wind steht, wäre ganz Hessen unbewohnbar, oder aber der Rhein bis zur niederländischen Grenze. Der volkswirtschaftliche Schaden (denn nur darum gehts bei solchen Rechnungen, nicht um die Menschen) würde jedes Land zusammen brechen lassen.
Ich bin für einen Ausstieg bis 2020, das ist technisch möglich. Dannn wird das letzte AKw nicht vor 2040 abgebrochen sein (in Würgassen läuft der Rückbau seit 1994 - eigentlich später). Dann erlebe ich das immerhin noch.
http://www.iset.uni-kassel.de/pls/w3ise ... p_lang=ger
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftw ... %BCrgassen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 26,00.html
http://www.politik-poker.de/merkels-dop ... hp?print=1