Wo wir gerade bei Murphy's Law sind:
warum passiert es mir immer (deshalb tue ich es auch so gut wie nicht mehr) wenn ich mit dem Fahrrad Kuchen vom Bäcker hole, fällt mir das Kuchenpaket aus der Hand und der Kuchen fällt grundsätzlich auf den Kopf; sprich: ist zermatscht. Hmmmm? Beim Butterbrot (in der Küche, nicht auf'm Fahrrad) passiert es nicht immer, nur manchmal. Deshalb würde ich auch nie ne Pizza mit dem Fahrrad holen, die würde garantiert auch auf die Käseseite landen.

Hier sind wahrscheinlich die Physiker gefragt. Habe ich erwähnt dass ich beim Staatsexamen in Physik gerade noch so durchgeschummelt bin (5 Punkte)?
Das mit den Alltagsphrasen ist schon interessant. Ich glaube, ich verwende sie ohne über den Inhalt überhaupt nachzudenken; gehört halt zum deutschen bzw. englischen Sprachgut. Werde zukünftig mal drauf achten: was geht da gerade durch meinen Kopf wenn ich die Kirche im Dorf stehen lassen will? Und kann ich diese Redewendungen überhaupt aus meinem Sprachgebrauch verbannen? Ich meinem (hohen) Alter? Gute Denksportaufgabe!
Das ist halt die Schattenseite der Homöopathie: (fast) jeder meint, er kann bedenkenlos dieses und jenes Mittel erst mal "austesten" - und wenn diese Leute das dann auch noch bei ihrem Nachwuchs machen - Zeit vergeuden, evtl. sogar das Leiden durch falsche Mittelwahl oder weil nicht homöopathisch behandelbar, schlimmer werden lassen, dann ist das Kind erstmal in den Brunnen gefallen und die Schulmedizin soll helfen, zack-zack. Umgekehrt wird genauso ein Schuh draus. Jahrelang pumpen sich Leute mit Chemie voll, richtig helfen tut es auch nicht - und nun soll die Alternativmedizin die Wende bringen - am besten schon gestern. Bei meinen Selbstbehandlungen halte ich mich an Bewährtes, sprich: das hat unser Arzt/Homöopath gemeinsam mit uns ermittelt, es hat geholfen - und ich verwende es dann in dem Fall wieder.
Homöopathie gegen krumme Beine und schiefe Hüfte? Ente-Ente-Ente.
Gibbet nicht sogar Hotels die grundsätzlich keine 13 verwenden? Ich meine mich daran zu erinnern als ich mal in London war: keine 13, keine 113, 213 usw.; 13. Stock natürlich auch nicht.
Was soll's? In China ist die 4 die Unglückszahl überhaupt. Kein Restaurant in China ohne ein Aquarium mit 9 Fischen drin (soll Glück bringen für Kundschaft - wahrscheinlich soll diese nicht durch Captain Iglos Kugelfischstäbchen vergiftet werden - und Wirt). Dennoch würde kein Chinese FengShui für Hokuspokus halten, sondern für praktische angewandte chinesische Medizin

Eines der schönsten Beispiele für (süd-) chinesischen Aberglauben ist das berühmte Hochhaus mit dem Loch in Hongkong. Als dieses Haus geplant war, gab es heftige Proteste gegen den Bau. In dem Berg dahinter wohnt nämlich ein Drache! Und der hätte nicht mehr fliegen können, wenn vor seiner Wohnung ein Hochhaus gestanden hätte. Das hätte großes Unglück über die ganze Stadt gebracht, denn in China sind die Drachen überwiegend Glücksbringer und nicht so böse wie in unseren Märchen und Sagen. Aber sie können sehr böse werden! Daraufhin hat der Architekt in dem Hochhaus in der Mitte einige Etagen ausgespart, so dass ein großes Loch in der Mitte des Hauses entstand, wie ein Fenster - für den Drachen. So konnte das Haus auf extrem wertvollem Baugrund gebaut werden und der Drache hat keine Startprobleme.
So, und nachdem ich diesen Schmapf hier geschrieben habe, glaube ich, daß der alltägliche Aberglaube uns viel fester im Griff hat als wir alle glauben. Was ist wohl alles ganz selbstverständlich in unserem Alltag und beruht auf irgendwelchem Aberglauben?
Nachdem ich mein heutiges Horoskop gelesen habe, kann ich heute ruhig frech und dismanierlich sein - "alles was Sie heute tun, tun Sie mit Herz" (ich kann eigentlich doch gar nichts tun OHNE, oder?) "Mit Ihrer natürlichen Spontaneität können Sie vieles schnell und unkompliziert meistern, ohne andere zu brüskieren oder sich selbst einzuschränken." Na denn man to - ich gehe jetzt mit meinem Hund raus und passe wie immer auf, dass ich auf keine Fuge im Bürgersteig trete.
