 Verfasst am: 29 Jul 2010 20:10 www=666You talkin' to me?  Anmeldungsdatum: 05.04.2008 Beiträge: 4099 Neniell hat folgendes geschrieben: | Offenbar haben Polizisten, Ordner und die Menschen den Ernst der Situation zu spät begriffen. |
Ja, sieht so aus. Da reagiert ja irgendwie überhaupt keiner. Die sind alle wie paralysiert. Alles ganz schlimm grotesk und furchtbar.  _________________

 Verfasst am: 29 Jul 2010 20:50 SaschaTrashfan aus der Schmuddelecke  Anmeldungsdatum: 22.05.2008 Beiträge: 5740 Wohnort: Hofgeismar Aus dem NRW-Innenministerium wurde dazu gesagt, dass das Veranstaltungsgelände von der Security der Loveparade überwacht werden sollte. Zu dem Gelände gehörte auch die Rampe, und auch die Tunnel, wenn ich es richtig verstanden habe. Demnach hätte der Bereich, den die Polizei abzusichern hätte eigentlich an den Tunneleingängen aufgehört.
Das Innenministerium (glaub ich) sagt ja weiterhin, dass die Anzahl der security-Kräfte auch niedriger war als gefordert und vereinbart.
Als es dann zur Katastrophe kam, ist die Polizei wohl erst in Richtung Rampe.
Ich hab mir die Videos nicht angesehen, aber was ich im TV gesehen habe, war ja nur eine Handvoll Polizisten an der Treppe. Security hab ich aber auch kaum gesehen. Jedenfalls waren weder welche in der Unterführung, noch auf der Rampe.
Die Darstellung des Innenministeriums finde ich insoweit logisch, als dass es eine "private" Veranstaltung war und keine Demo (wie früher in Berlin). Insofern hat der Veransalter auf dem Gelände wohl sowas wie Hausrecht, denk ich mal, ist aber auch verantwortlich für die Ordnung (wie security bei Sportveranstaltungen usw.). _________________
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 Verfasst am: 29 Jul 2010 21:14 wiesodenn Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 8975 Wohnort: Schweiz im 3. Stock Sascha hat folgendes geschrieben: | Aus dem NRW-Innenministerium wurde dazu gesagt, dass das Veranstaltungsgelände von der Security der Loveparade überwacht werden sollte. Zu dem Gelände gehörte auch die Rampe, und auch die Tunnel, wenn ich es richtig verstanden habe. Demnach hätte der Bereich, den die Polizei abzusichern hätte eigentlich an den Tunneleingängen aufgehört. |
Dazu gibt es sicher schriftliche Protokolle, Vereinbarungen. Nur werden diese sich jetzt wohl bei der Staatsanwaltschaft befinden.
Ich hoffe dass sich die Politiker nicht durch die Abgabe des "Hausrechts" aus der Affäre schmuggeln können. _________________ "was wir jetzt bringen ist die Wahrheit!”
Jeet: “Das habe ich noch nicht verstanden!”
Jeet, keine Bange: Deine Dummheit wird von der Verfassung geschützt.
 Verfasst am: 30 Jul 2010 5:16 MorgenstundSchansepp  Anmeldungsdatum: 05.07.2009 Beiträge: 1368 Zwischenzeitlich -was es nicht unbedingt wahrer macht, das bleibt abzuwarten- sprechen sogar die Medien von den Beweggründen die dahinter vermutlicht stecken, daß OB Sauerland nicht die politische und moralische Verantwortung übernimmt (die juristische ist ein ganz anderes Thema) und zurücktritt:
Zitat: | Weil das Landesbeamtengesetz in Nordrhein-Westfalen einen Rücktritt aus politischen Gründen nicht vorsehe, müsste Sauerland einen Antrag auf Entlassung stellen. Wer das aber tut, "verliert sämtliche Ansprüche auf Dienstbezüge und Versorgung", zitiert die "Neue Presse" aus Hannover Heinz Wirz, den Justiziar des nordrhein-westfälischen Steuerzahlerbundes.
Verloren wären damit für Sauerland auch die Pensionsansprüche, die er sich vor der Wahl 2004 in langen Jahren als Oberstudienrat im benachbarten Krefeld erworben habe. "Das ist knallhart", sagte Wirz der Zeitung. Der dann Ex-Beamte würde lediglich in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Für den 55-jährigen OB wäre es ein herber finanzieller Verlust.
Als B-10-Beamter beziehe er ein Grundgehalt von 10.582,30 Euro plus Zulagen, rechnen die Experten vor. Für 2009 habe Sauerland in einer Mitteilungsvorlage für den Rat der Stadt Duisburg zusätzliche Nebeneinkünfte von 16.100 Euro im Jahr angegeben. Außerdem nehme er rund 50 zum Teil gut dotierte Mandate in Aufsichts-, Verwaltungs- und Beiräten sowie Verbänden und Vereinen wahr. |
(Hervorhebung von mir)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,709217,00.html
Die Haltung, die er einnimmt sowie sein Verhalten finde ich persönlich zwischenzeitlich nur noch zum
Vielleicht sollte man ihn mal ein paar Stunden lang in einen Raum sperren und ihm die Videos (Teil 3 UND 4), die hier auch verlinkt wurden in einer Dauerschleife vorspielen - in der Hoffnung, daß er dann kapiert, wofür er mitverantwortlich ist, dadurch, daß er diese Loveparade unbedingt durchdrücken mußte. _________________ Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau.
M. Thatcher
 Verfasst am: 30 Jul 2010 20:51 www=666You talkin' to me?  Anmeldungsdatum: 05.04.2008 Beiträge: 4099 Ja, die arme Sau. Da muß man ja echt mal richtig viel Mitleid haben. Da verliert er dann seine 'Ansprüche'. Aber 21 junge Leute haben ihr Leben verloren. Die kommen gar nicht soweit, jemals so ein schreckliches Schicksal wie verlorene Pensionsansprüche haben zu müssen. Da muß man wirklich kotzen bei so viel Zynismus. Und dann taucht er unter und bleibt aufgrund fadenscheiniger Begründungen der Trauerfeier fern.  _________________

 Verfasst am: 31 Jul 2010 1:10 SaschaTrashfan aus der Schmuddelecke  Anmeldungsdatum: 22.05.2008 Beiträge: 5740 Wohnort: Hofgeismar Im Moment sieht es tatsächlich so aus, als hätt er Angst um seine Ansprüche, aber wenn er die behalten will, hätte er die Love-Parade anders planen (lassen) müssen.
Die Nebeneinkünfte von 16T€ werden die diversen Verwaltungsräte sein, in denen er als Bürgermeister drinsitzt. Das sind Posten ohne politische Verantwortung, die er nicht aufgeben muss. Außerdem gibt es parteilich und überparteilich ein weitreichendes Entsorgungssystem, indem der schon unterkommen kann.
Ich habe heute gehört dass der Rat der Stadt Duisburg wegen der Sommerpause erst im Oktober wieder zusammentreten will. Es gibt wohl einen Abwahlantrag der Linken, denen sich die FDP und die SPD anschliessen wollen. Wie gesagt ginge das aber wohl erst dann.
In Hessen lassen sich solche Sitzungen auch während der "Urlaubszeit" einberufen, wenn was wichtiges anliegt. Warum das in Duisburg nicht gehen soll ist mir ein Rätsel. Ich kenn aber auch nicht die Gemeindeordnung von NRW. _________________
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 Verfasst am: 31 Jul 2010 1:55 herrengedeckOrangentisch-Abwischer  Anmeldungsdatum: 05.06.2008 Beiträge: 1106 Wohnort: Bei Mutti. Gelt Mutti? Ich denke, es ist durchaus zumutbar, dass er seine Ansprüche aus seiner Zeit als OBM verliert, nicht aber die, die er als Berufsschullehrer angesammelt hat. Es geht ja nicht darum, den Mann zu ruinieren - Schuld (gerichtlich nachgewiesen) hin oder her. Leider ist da das NRW-Beamtenrecht anscheinend sehr rigoros. Seine Aufsichtsratspöstchen wäre er wahrscheinlich schnell los, wenn er nicht mehr OBM ist. Sie stellen also keine dauerhafte Einnahmequelle dar. Dies aus dem Grunde: wer will so eine Lusche als Aufsichtsrat, zudem er ab dann kein Ortspromi mehr ist, sondern ein Jedermann --> witzlos für ein Unternehmen.
Eine Abwahl fände ich kontraproduktiv, da sie a) eine Konsequenz gezwungenermaßen, also ohne eigene Einsicht darstellt und für die Angehörigen der Opfer eine weitere Wunde bleibt und er b) so prima alle seine Schäfchen im Trockenen hätte, also das erreicht hat, was er eh wollte.
Resumee: Ich halte Sauerland für einen typischen möchtegern-großkopfeten Provinzpolitiker ohne Eier, in absolut jeglicher Hinsicht - menschlich und fachlich - unfähig und überfordert, dem aber im Glanze einer Kaninchenzuchtausstellungseröffnung unter dem Applaus der unnötigerweise ehrfürchtigen Bürger einer abgeht.
OBM zu sein, ist kein Spaßprojekt zur Befriedigung der eigenen Eitelkeit, sondern in vielen Fällen bedeutet das Amt auch Bürde, Last, Enttäuschung und Frustration. Ein absolutes Muss für einen Amtsinhaber sind Charakterstärke, Selbstdisziplin und vor allem Pflichtbewußtsein und Verantwortungsbewustsein.
Die Kür mochte er gerne, der Herr Sauerland, nur mit der Pflicht nahm er's nicht so genau!
Sauerland hat zur Mehrung seiner eigenen "Strahlkraft" als Retter des Ruhrgebiets hoch gepokert und verloren. Sein Einsatz waren 21 Menschenleben. Nun bleibt eine 'tragische' Gestalt übrig, die man wie einen geprügelten Hund vom Hof jagen muss. _________________ The truth is somewhere out there...

 Verfasst am: 31 Jul 2010 15:14 MorgenstundSchansepp  Anmeldungsdatum: 05.07.2009 Beiträge: 1368 @Herrengedeck
Irgendwie kann ich Dir ja sogar Recht geben (wenn auch aus dem Bauch heraus --> Wut/Zorn über Sauerland und Schaller ungern). Daß er die Bezüge/Pensionsansprüche, die er sich als Lehrer "verdient/erworben" hat verliert ist wirklich nicht unbedingt richtig.
Es gäbe für ihn aber ja die Möglichkeit eines (ich nenne es jetzt mal so) "halben Rücktritts", d.h. er läßt sich wieder auf sein Lehrarmt versetzen. Damit wäre er vom Bürgermeisterposten weg, würde moralische und politische Verantwortung übernehmen (nochmals, nicht gleichsetzen mit der juristischen) und hätte trotzdem noch seine Rente/Pension.
Letzteres ist u.U. gar nicht so schlecht, eventuell kommen ja Menschen auf die Idee und versuchen ihn persönlich haftbar zu machen oder aber die Versicherung will ihn mit in Regress nehmen.
Bei Deinen restlichen Ausführungen kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen.
Wenn man sich einmal beim Bundesanzeiger die beiden Firmen Lovapent/McFit ansieht, so dürfte klar sein, daß die Opfer bzw. deren Angehörigen wirklich schlechte Chancen haben.
Dazu auch der Artikel im Spiegel:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,709400,00.html
https://www.ebundesanzeiger.de/
Nun, schaut man sich Lovapent an, so ist es egal, ob sie in die Insolvenz läuft oder nicht, schon jetzt ist kein Vermögen vorhanden, daß (nach der Versicherung) auch nur annähernd ausreichen würde um die Schäden zu decken. Mit Einkünften aus Geschäftstätigkeiten ist auch nicht zu rechnen. McFit kann man sicherlich von vornherein ausschließen, ist ja schließlich NUR Sponsor gewesen.
Bleibt somit festzustellen, daß für die Fehler, die die Herren Schaller und Sauerland in ihrer maßlosen Großmannssucht gemacht haben im Endeffekt nicht sie zahlen und haften, sondern alle Städte und Gemeinden des "kommunalen Schadensausgleichs".
Die Angehörigen der Opfer und die Opfer tun mit da auch jetzt schon leid, die werden sich auf jahrelange (gerichtliche) Auseinandersetzungen einstellen müssen.
Man erinnere, von einigen Großschadensereignissen (Oder-Bruch, Eschede uvm.) warten Opfer auch heute noch auf Hilfe bzw. sind am prozessieren.
Die Ansprache von Frau Kraft heute war übrigens wirklich ergreifend (wäre schön, wenn dem auch Taten folgen würden), die der beiden kirchlichen "Oberbosse" fand ich persönlich dafür ziemlich grenzwertig, aber die können/dürfen wahrscheinlich nicht anders. _________________ Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau.
M. Thatcher
 Verfasst am: 31 Jul 2010 15:59 herrengedeckOrangentisch-Abwischer  Anmeldungsdatum: 05.06.2008 Beiträge: 1106 Wohnort: Bei Mutti. Gelt Mutti? Morgenstund hat folgendes geschrieben: | Die Ansprache von Frau Kraft heute war übrigens wirklich ergreifend (wäre schön, wenn dem auch Taten folgen würden), die der beiden kirchlichen "Oberbosse" fand ich persönlich dafür ziemlich grenzwertig, aber die können/dürfen wahrscheinlich nicht anders. |
Mit Frau Kraft hat ein Mensch gesprochen, dem man sein Mitgefühl und seine Betroffenheit abkauft und keine Funktionärin. Das war ein würdiger Auftritt, auch wenn - oder besser - gerade weil sie 'Schwäche' erkennen ließ. Vermutlich hat die Tatsache, dass ihr eigener Sohn Teilnehmer bei der Loveparade war und hätte Opfer sein können ihre Sensibilität erhöht.
Die kirchlichen Würdenträger haben mich nur mit einigen wenigen Sätzen überzeugt. Sie sind halt berufsmäßige Seelsorger und können ihre Routine anscheinend nicht echter Betroffenheit weichen lassen. _________________ The truth is somewhere out there...

 Verfasst am: 03 Aug 2010 5:22 MorgenstundSchansepp  Anmeldungsdatum: 05.07.2009 Beiträge: 1368 Herr Sauerland ist also bereit sich einen Abwahlverfahren "zu stellen". Hmmm....was anderes würde ihm ja nicht übrig bleiben, er könnte ja wohl kaum etwas dagegen unternehmen. Insoweit, eine wirklich heroische Einstellung.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,709716,00.html
Tja, anscheinend sind ihm Ermittlungen der Kriminalpolizei auch nicht "scharf" genug, er möchte jetzt einen "parlamentarischen" Untersuchungsauschuss.
Finde ich jetzt wirklich auch eine wirklich tolle Idee, ist auch sehr "heroisch" sich so etwas stellen zu wollen.
Ich frage mich nur: Wieviele parlamentarische Untersuchungsauschüsse führten eigentlich schon zu Strafverfahren? Welche Strafen spricht das Parlament dann aus? Gibt es "parlamentarische" Staatsanwälte oder Richter?
Neben der Tatsache, daß der Herr wohl wirklich darauf aus ist seine monitären Ansprüche zu wahren, drängt sich mir so langsam der Verdacht auf, daß er auch möglichst in seinem Amtssessel bleiben will um noch eventuelle Unterlagen verschwinden zu lassen (er wird ja wohl am besten wissen wo die belastenden sind). Ein parlamentarischer Untersuchungsauschuss wäre da auch toll - die können schließlich keine Durchsuchungsbefehle erwirken und somit sämtliche Akten und jedes Blatt Papier beschlagnahmen.
Um seine -wie bisher, aufgrund des wohl bestehnden Sonderrechts in NRW- gesamten Pensionsansprüche kann es wohl nicht mehr gehen. Der will sein Bürgermeistergehalt weiter, sonst nichts.
Zitat: | Im Falle des freiwilligen Amtsverzichts - das heißt, wenn der Bürgermeister selbst auf Entlassung aus seinem Beamtenverhältnis dringt - bleiben Versorgungsansprüche aus einem früheren Beamtenverhältnis bestehen. Das bedeutet, Sauerlands Pensionsansprüche aus seinen rund 20 Dienstjahren als Berufsschullehrer und aus seiner ersten Amtszeit als Duisburger OB zwischen 2004 und 2009 bleiben völlig unbeschnitten.
Wird ein Bürgermeister vor Ablauf der Amtszeit jedoch abgewählt, erhält er seine regulären Dienstbezüge weiter für den Monat, in dem er aus dem Amt ausscheidet, sowie für die folgenden drei Monate. Im Anschluss daran erhält er für fünf Jahre, höchstens jedoch bis zum Ablauf der regulären Amtszeit, ein Ruhegehalt von rund 71 Prozent seiner Bezüge. |
(Hervorhebung von mir)
Mir deucht, der hat bei Kohl gut gelernt und wäre ein würdiger Nachfolger desselben. Aussitzen und Pfründe sichern - um jeden Preis.  _________________ Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau.
M. Thatcher
 Verfasst am: 03 Aug 2010 9:51 NeniellIgnorierer in der Selbstverständlichkeit  Anmeldungsdatum: 05.04.2008 Beiträge: 4713 Ich finde Sauerlands Verhalten einfach nur unerträglich. Klar wäre es ungerecht wenn er seine Pensionsansprüche als Oberstudienrat verliert, aber die OB Ansprüche hat er nunmal verloren-zurecht! Jeder nicht-Politiker wäre aufgrund einer so dramatischen Fehleinschätzung ruiniert (na gut-außer es handelt sich dabei um Bankenvorstände ;)). _________________
"Wait! You're a witch... who's a nurse... who's a dude?"
 Verfasst am: 03 Aug 2010 12:37 SaschaTrashfan aus der Schmuddelecke  Anmeldungsdatum: 22.05.2008 Beiträge: 5740 Wohnort: Hofgeismar Mostu, du wirfst bei den Ermittlungen einiges durcheinander. Ein Untersuchungsausschuss hat nicht die Aufgabe strafrechtlich Konsequenzen zu ziehen, das ist Aufgabe der Juristerei. Das ist so, wenn man in einer Staatsform Gewaltenteilung hat, wie in einer Demokratie üblich.
Ein Untersuchungsausschuss ist dazu da abzuklären, welche politische Verantwortung ein Mandatsträger hat. ergeben sich daraus strafrechtlich relevante Fakten, werden diese an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Es ist aber meistens so, dass Untersuchungsausschüsse auf den Ermittlungen von Staatsanwaltschaften beruhen.
Ich weiss nicht wie das in NRW ist, aber in Hessen gibt es einen Untersuchungsausschuss auf kommunaler Ebene nicht. Hier heißt das Akteneinsichtsaussschuss, und der hat auch andere Befugnisse als ein Untersuchungausschuss. In Hessen ist das deswegen so, weil es auf kommunaler Ebene Aufsichtsbehörden (ohne l) gibt, die auch auf kommunale Ebenen durchgreifen können. Hier in Hessen kann das in einigen Fällen der Landrat machen, da dieser aber selbst eine Kommunalbehörde ist, werden solche Dinge dann vom Regierungspräsidenten durchgeführt. Landes- oder Bundesmandatsträger haben dagegen keine Aufsichtsbehörde (ohne l) weswegen es Untersuchungsausschüsse gibt.
Da die Kommunalstruktur in NRW ähnlich aufgebaut ist wie in Hessen, nehme ich mal an dass so ein Untersuchungsausschuss beim Landtag angesiedelt werden müsste und nicht beim Rat der Stadt Duisburg.
Ein Untersuchungsausschuss wäre in dem Fall interessant, wenn es Verwicklungen von Landesministern in das Unglück geben würde. _________________
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 Verfasst am: 03 Aug 2010 19:16 www=666You talkin' to me?  Anmeldungsdatum: 05.04.2008 Beiträge: 4099 Neniell hat folgendes geschrieben: | Ich finde Sauerlands Verhalten einfach nur unerträglich. Klar wäre es ungerecht wenn er seine Pensionsansprüche als Oberstudienrat verliert, aber die OB Ansprüche hat er nunmal verloren-zurecht! Jeder nicht-Politiker wäre aufgrund einer so dramatischen Fehleinschätzung ruiniert (na gut-außer es handelt sich dabei um Bankenvorstände ;)). |
Ja, das ist das traurige. Andere Arbeitnehmer werden auf die Straße gesetzt, scheissegal ob sie vielleicht in Kürze noch Ansprüche hätten. Im Gegenteil. Sehr oft werden sie extra kurz davor gekündigt. Weil das Unternehmen sich teure Rentner der betrieblichen Rente sparen will usw. usf. Für jeden normalen Arbeitnehmer echt deprimieriend, wie hier jongliert werden kann um eine fürstliche Pension zu sichern obwohl offensichtliches Versagen und Inkaufnehmen von Risiko aufgrund 'Image'gewinn um jeden Preis zugrundeliegt..  _________________

 Verfasst am: 03 Sep 2010 18:22 witchbitchFurzklemmer  Anmeldungsdatum: 10.07.2008 Beiträge: 247 www=666 hat folgendes geschrieben: | Neniell hat folgendes geschrieben: | Ich finde Sauerlands Verhalten einfach nur unerträglich. Klar wäre es ungerecht wenn er seine Pensionsansprüche als Oberstudienrat verliert, aber die OB Ansprüche hat er nunmal verloren-zurecht! Jeder nicht-Politiker wäre aufgrund einer so dramatischen Fehleinschätzung ruiniert (na gut-außer es handelt sich dabei um Bankenvorstände ;)). |
Ja, das ist das traurige. Andere Arbeitnehmer werden auf die Straße gesetzt, scheissegal ob sie vielleicht in Kürze noch Ansprüche hätten. Im Gegenteil. Sehr oft werden sie extra kurz davor gekündigt. Weil das Unternehmen sich teure Rentner der betrieblichen Rente sparen will usw. usf. Für jeden normalen Arbeitnehmer echt deprimieriend, wie hier jongliert werden kann um eine fürstliche Pension zu sichern obwohl offensichtliches Versagen und Inkaufnehmen von Risiko aufgrund 'Image'gewinn um jeden Preis zugrundeliegt..  |
Stimmt. Wer ein Unternehmen gegen die Wand fährt, kriegt ne fürstliche Abfindung etc...und jemand der nach 30 Jahren Arbeit wg "Umstrukturierung" oder Ähnlichem aus´m Betrieb fliegt, muß sich um eine angemessene Abfindung ggf vor Gericht streiten und kriegt mit 50 auch nicht so schnell nen neuen Job...landet ratzfatz bei ALG II...und bekommt trotz Jahrzehnten des Einzahlens nur den üblichen Satz.( Das würd mich in den Wahnsinn treiben.) Gern dann auch Vermittlungen in Praktika (bei Firmen, die allerdings keine regulären Angestellten haben)oder mal ein flotter Staplerschein.
Bestimmt gibt es auch sehr sinnvolle Maßnahmen, aber mindestens genau so viele, die Leute nur aus der Statistik verschwinden lassen. _________________ Romani ite domum!
(c) The Aufsichtsbehördle
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