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Petitionen Sammeltröt :: Thierse: Präsidiale Sitzblockade 
 
 
Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2010 0:50
Sascha
Trashfan aus der Schmuddelecke

Anmeldungsdatum: 22.05.2008
Beiträge: 5740
Wohnort: Hofgeismar
Bayern ist auch keine Insel der Glückseligen. Während es in München boomt, schaut Nürnberg in die Röhre. Trotzdem hat Bayern das Geld, dass sie bekommen haben gut genutzt. (Was sollen wir Hessen sagen, wir müssen die ganze Republik durchfüttern!) Gleichzeitig sind auch die dortigen Uni's München und Erlangen richtige Innovationstreiber. Was andererseits aber auch was mit Siemens zu tun hat, die an beiden Standorten große Produktionsstätten haben, was wiederum den Aufbau/ausbau der Unis befördert hat.
Womit man in Bayern aber sicherlich recht hat ist, dass man die mittel aus dem Länderfinanzausgleich so verwendet, dass man damit neue Industriezweige schafft, statt alte zu erhalten. Wenn die Kohle in die Kohle fliesst, statt in den Umbau des Ruhrgebiets kann ich den Ärger verstehen.

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Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2010 7:45
herrengedeck
Orangentisch-Abwischer

Anmeldungsdatum: 05.06.2008
Beiträge: 1106
Wohnort: Bei Mutti. Gelt Mutti?
*Zustimm*
Das ist vielerorts jahrelang nicht verstanden worden. Der Schrecken ohne Ende wurde dem Ende mit Schrecken vorgezogen - war rein wählertechnisch schon so schön praktisch, weil man sich keine Feinde machen wollte. Nur, dass man damit seine Region nicht voranbringt, hat nicht so interessiert. denn Mutti quengelt schon länger nach einem teueren Cabrio und dabei war die Wiederwahl noch nicht gesichert. ( Mr. Green )

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Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2010 9:10
ich_liebe_tommy_hornbach
Telemedialer Handformer

Anmeldungsdatum: 26.04.2008
Beiträge: 2508
Wohnort: Stuttgart
noch mal zurück zum Eingangsposting... als jemand, der die Nacht der Nächte und den Tag danach "life" (am TV) erlebt hat (1989/90 war ich 32), behaupte ich, das es den Menschen im Osten sch*egal war, nach welchem Artikel die Mauer weggerissen wurde. Man darf nicht übersehen, das es ja ursprünglich "nur" um Reisefreiheit, Demokrati usw. ging - nie um die Wiedervereinigung. als dann letztere aber kam, hat alles gejubelt. Erst als klar wurde, auf was sich der Westen und der Osten eingelassen hatte - da kam der Kater... Bitterfeld mit seinen Kloaken, Cottbus und die Braunkohle, Plattensiedlungen, marode Industrien usw. Mal ehrlich - Henkel West braucht kein Spee um auf dem Markt Geld zu verdienen und so ging es vielen Firmen. Viele Staädte gingen dann her und haben Supermärkte usw. hochgezogen und Industriegebiete erschlossen - aber das dauert eben. auch der Westen ist nicht über Nacht zum Paradies geworden. Das wird auch noch ein paar Generationen dauern. Bloss wer hat schon die Geduld?
Volksbefragung? Bin ich im Prinzip dafür - aber... was ist denn Volkes Meinung? Die der 30% , die da mitmachen? oder die der 70% die lieber alles beim alten belassen wollen?
Tragisch ist aktuell ISAF Afghanistan. Klar - raus mit der NATO, Bundeswehr und allem Militär und nur die NGOs leisten Aufbauhilfe... Kann sich noch jemand an das weltweite Geschrei erinnern, als die Taliban anfingen das kulturelle Erbe des Landes zu sprengen? die ganze Welt forderte ein Eingreifen der UN. Und heute weis niemand mehr davon. Kosovo? Alle Welt schrie wegen der Greueltaten beider Seiten. Heute schreit alles "NATO raus". DAS Volk ist leider sehr schnell beim Wechsel der Meinung und wenn dann so Themen wie Atomstrom abschalten kommt, schreit alles "sofort" - aber wehe die Preise steigen oder sonstwas... Das ist der Punkt wo ich sage: Als Politiker kannst du es nur falsch machen und als Volk? Als Volk kann man es nicht richtig machen. Da regiert überwiegen der Stammtisch...

Sch* langer Beitrag
:-)

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Ich bin bekennender Flachwichser, Mitglied einer terr. Vereinigung und Mafiosi (lt. Sendung vom 27.05.2008) und gehöre überwacht durch BND, CIA, Verfassungsschutz und Telekom und zahle keine Beiträge - LIEBER HORNHAUT als HORNAUER (TM)(R)(C)
 
 
Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2010 11:06
herrengedeck
Orangentisch-Abwischer

Anmeldungsdatum: 05.06.2008
Beiträge: 1106
Wohnort: Bei Mutti. Gelt Mutti?
ich_liebe_tommy_hornbach hat folgendes geschrieben:


Sch* langer Beitrag
:-)


.. aber absolut zustimmungsfähig. Zwinker

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Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2010 12:40
Sascha
Trashfan aus der Schmuddelecke

Anmeldungsdatum: 22.05.2008
Beiträge: 5740
Wohnort: Hofgeismar
Stimmt. Wer hat mal gesagt: Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient? bzw. Regierungen in demokratien müssen so handeln, wie es das Volk will, sonst sind'se weg vom Fenster. Also liegt es in der Verantwortung der Bürger das einzufordern, was politisch sinnvoll ist. Das setzt aber voraus, dass man sich über die Vorgänge informiert und nicht einfach nachplappert was die Bild Zeitung als Nachricht rausposaunt.

Bestes Beispiel ist Griechenland (hat jemand von euch gestern Anne Christiansen gesehen? War interessant!) Gefühlsmäßig würde man Griechenland am liebsten aus der Euro-Zone schmeissen, ich auch. Das geht aber nicht, weil das den europäischen Währungsraum in schwerste Turbulenzen bringen würde. Ich bin ja selbst auch alles andere als glücklic, was da abläuft, aber die Fehler lagen in der Vergangenheit - und jetz muss man versuchen die Karre aus dem Dreck zu ziehen, auch wenn das Deutschland 8Mrd€ kostet. Warum hat man den griechen nicht vorher auf die Finger geschlagen. warum ist Griechenland überhaupt im Euro Raum. Inwiefern führt beispielsweise die EU-Subventionspolitik zu Defiziten. Denn die Mentalität ist doch die: Bauen wir eine Autobahn von Knixos nach Knuxos gibts 100Mio€ von der EU. Die will man haben, ansonsten ist der Fördertopf nächstes Jahr um 100Mio€ kleiner. Die autobahn kostet aber 200Mio€ und die 100Mio€ die man selbst aufbringen muss hat man eigentlich nicht. Egal. Die Autobahn wird gebaut, die 100Mio€ für nächstes Jahr sind gesichert, aber das Land um 100Mio€ mehr verschuldet. Und das ist ein Phänomen das man nicht nur in griechenland beobachten kann, sondern überall wo es Fördertöpfe gibt.

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Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2010 13:50
ich_liebe_tommy_hornbach
Telemedialer Handformer

Anmeldungsdatum: 26.04.2008
Beiträge: 2508
Wohnort: Stuttgart
Zitat:
Bauen wir eine Autobahn von Knixos nach Knuxos gibts 100Mio€ von der EU


Alternativ fördern wir den Anbau von Bananen im EU-Raum (die zwar keine Sau haben will - aber was solls). Und wenn alle Stricke reissen, dann machen wir Abbau von bürokratischen Hemmnissen (inkl. neuem EU-Beauftragtem mit Direktor, Hauptamtsleiter, Niederlassungen in jedem EU-Land mit Neubau des Verwaltungsgebäudes usw.)

Ich bin nicht gegen die EU (im Gegenteil sogar) - und sehe es wie Sascha - es fehlen "oben" die Leute, die mal draufhauen und "nein" sagen, bzw. etwas machen und nicht nur schwätzen.

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Ich bin bekennender Flachwichser, Mitglied einer terr. Vereinigung und Mafiosi (lt. Sendung vom 27.05.2008) und gehöre überwacht durch BND, CIA, Verfassungsschutz und Telekom und zahle keine Beiträge - LIEBER HORNHAUT als HORNAUER (TM)(R)(C)
 
 
Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 8:37
Grisu
Leftminder

Anmeldungsdatum: 20.11.2009
Beiträge: 98
Das Problem mit Volksabstimmungen ist leider, dass da meist national und nicht global gedacht wird. Nichts desto trotz fühle ich mich als Bürger manchmal von unserer Regierung übergangen. Und die Annahme, dass die Partei, die ich aufgrund ihrer Wahlversprechen gewählt habe, diese hinterher auch wirklich umsetzt, entwickelt sich immer mehr zum Possenspiel. Man denke nur an die FDP und Steuersenkungen.
Bei der Wiedervereinigung ist ja noch nichtmal der Versuch unternommen worden den "Zonies" die Konsequenzen klarzumachen. Sicherlich mußten Konzerne aus dem Westen keine Konkurenz aus dem Osten fürchten, aber ingesamt wurde am Osten doch kräftig verdient. Ich sag nur Gebrauchtwagenmarkt, die Preise waren ziemlich unten und sind quasi über Nacht hochgeschnellt. Zum Thema Industriestandort muß man allerdings auch sagen, das die Treuhand so ziemlich alles liquidiert, was bei drei nicht auf dem Baum war. Auch Betriebe die Überlebensfähig gewesen wären!
 
 
Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 13:04
Neniell
Ignorierer in der Selbstverständlichkeit

Anmeldungsdatum: 05.04.2008
Beiträge: 4713
Bei mir im Heimatort wird auch grad kräftig zurückgebaut. Ich bin weiss Gott froh über die Wende, aber manches macht mir wirklich Angst.
Ich frag mich, was passiert, wenn weiterhin die gut ausgebildeten, jungen Leute abwandern. Was bleibt einem auch anderes übrig? Ich seh es ja an mir. Mein Studium sollte sich ja lohnen und wenn ich den Unterschied im Lohnniveau sehe, weiss ich, dass ich nicht im Osten bleiben werde. Die meisten aus meiner Familie arbeiten in Westdeutschland. Mein Schwager pendelt seit 20 Jahren. Und in den besonders strukturschwachen Regionen bleiben nur noch die Alten und Dummen (überspitzt formuliert) übrig. Bald werden wohl ganze Landstriche "aussterben". Ich finde das sehr depremierend. Eek
Immerhin gibt es gewisse Hoffnungsschimmer: einige rentable Betriebe oder Industrien wurden nach der Wende geschlossen. Auch um die Konkurrenz schon mal vorsorglich aus dem Weg zu schaffen (das ist ein Fakt!). Mittlerweile kommen wieder Investoren und wollen z. B. alte Bergwerke wieder in Betrieb nehmen. Ich hoffe wirklich, dass sich der Osten bald wieder berappeln kann. Sonst heißt es noch irgendwann: der Letzte macht das Licht aus.

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Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 16:22
Sascha
Trashfan aus der Schmuddelecke

Anmeldungsdatum: 22.05.2008
Beiträge: 5740
Wohnort: Hofgeismar
Ist die "Wanderungsbewegung" etwas so gefährliches, oder gleicht sich der Oste dem Westen auch hier nur an? Wir haben im Westen auch Wanderungsverluste. 1974 hatte Kassel 217 000 Einwohner, heute 194 000. Das Ruhrgebiet schrumpft, die Städte an der Saar sicherlich auch. Andere Städte legen zu. die Menschen waren immer in Bewegung und sind dahingezogen wo es Arbeit gab. womit ich wieder beim Thema bin. Will man die Leute halten, braucht es Arbeitsplätze!

Welche Landstriche werden denn aussterben Neniell? Die Lausitz? Mecklenburg? Wer weiss schon was in 20 Jahren ist? In den 80er gabe es im Westen die Flucht auf's Land, die Wohnspeckgürtel um die Städte sind massiv gewachsen (Vellmar ist ein einziges Neubaugebiet). momentan gibt es einen umgekehrten Trend: Zurück in die Stadt denn dort ist alles vor Ort und man hat kurze Wege usw. In einigen Jahren wird sich der Trend wieder umkehren.
Das im Zuge der Einheit auch Werke geschlossen wurden, die man hätte retten können stimmt. Das gibt's im Westen aber auch, und es regt sich nicht wirklich jemand auf. Beispiel Stahl: Erst hat Krupp Hoesch geschluckt, danach hat man mit Thyssen fusioniert. Aus 3 Stahlfirmen wurde eine. Auch das hat zus Schliessungen geführt. Aber so richtig bejammert wird das eigentlich nicht. Und wenn es in einer Gegend gar nichts gibt außer Gegend, dann muss man halt die Gegend als Investmentmerkmal rausstellen. Tourismus, Leben in einer schönen Landschaft usw. Selbst das platte Land kann attraktiv sein. Windstromfirmen, Solarstromfirmen, Biodieselproduzenten und wattweissich.

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Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 20:03
herrengedeck
Orangentisch-Abwischer

Anmeldungsdatum: 05.06.2008
Beiträge: 1106
Wohnort: Bei Mutti. Gelt Mutti?
Mit Verlaub Sascha, Du redest da krampfhaft etwas schön. Mach mal eine Tour durch den Osten und schau Dich um. Die einzige Gegend im Westen, die womöglich ebenso betroffen ist, ist das ehemals unmittelbare Zonenrandgebiet. Das wurde damals nur mit Förderung am Leben gehalten und hat heute nix mehr: liegt zwar nun Mittendrin, hat aber keine Förderung mehr und die vaterlandsliebende Wirtschaft hat sich wenige Meter nach Osten bewegt und lässt sich mit Ostfördertöpfen nun dort weiter durchfüttern. (Berlin ist es im Übrigen auch so gegangen, nur ist es dort besser verkraftbar)

Neniell hat das absolut korrekt beschrieben. Das ist keine Alarmismus, das ist bitterste Realität. Die Abwanderungsverluste, die es hier flächenddeckend gab und immer noch gibt, hat es in Westdeutschland nie gegeben - und es gehen die Guten, Jungen und Begabten.

Schau Dir alleine die Ströme an, die am Wochenende die Autobahnen gen Osten zustauen (rückkehrende Westpendler) und am Sonntag wieder gen Westen an den Arbeistort zurückkehren. Anfang der 90er gingen die Staus noch in die andere Richtung: da kehrten die Aufbau-Ost-Westler am Freitag nach Hause zurück und fuhren Sonntags gen Osten. Der Osten läuft langsam aber stetig leer und den meisten fällt es nicht leicht, ihre Heimat zu verlassen, aber man hat nur ein Leben und für die meisten gibt es hier keine Chance, in absehbarer Zeit etwas Adäquates aufzubauen.

Dass man ständig sieht und von Freunden hört, um wieviel einfacher das Leben im Westen ist, macht es auch nicht einfacher, als "Dummer" hier zu bleiben.

Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt: http://www.stala.sachsen-anhalt.de/bevoelkerung/prognose/index.html


Zuletzt bearbeitet von herrengedeck am 27 Apr 2010 20:09, insgesamt einmal bearbeitet

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Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 20:05
Grisu
Leftminder

Anmeldungsdatum: 20.11.2009
Beiträge: 98
Neniell hat folgendes geschrieben:
Mittlerweile kommen wieder Investoren und wollen z. B. alte Bergwerke wieder in Betrieb nehmen. Ich hoffe wirklich, dass sich der Osten bald wieder berappeln kann. Sonst heißt es noch irgendwann: der Letzte macht das Licht aus.


Wie gut das funktioniert, sieht man an dem aktuellen Beispiel mit MZ Rolling Eyes So wird das aber nichts, leider!
 
 
Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 20:10
herrengedeck
Orangentisch-Abwischer

Anmeldungsdatum: 05.06.2008
Beiträge: 1106
Wohnort: Bei Mutti. Gelt Mutti?
Nachschlag gefällig?


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Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2010 20:18
Grisu
Leftminder

Anmeldungsdatum: 20.11.2009
Beiträge: 98
herrengedeck hat folgendes geschrieben:
Mit Verlaub Sascha, Du redest da krampfhaft etwas schön. Mach mal eine Tour durch den Osten und schau Dich um. Die einzige Gegend im Westen, die womöglich ebenso betroffen ist, ist das ehemals unmittelbare Zonenrandgebiet. Das wurde damals nur mit Förderung am Leben gehalten und hat heute nix mehr: liegt zwar nun Mittendrin, hat aber keine Förderung mehr und die vaterlandsliebende Wirtschaft hat sich wenige Meter nach Osten bewegt und lässt sich mit Ostfördertöpfen nun dort weiter durchfüttern. (Berlin ist es im Übrigen auch so gegangen, nur ist es dort besser verkraftbar)


Wie wahr, wie wahr. Ich wohn ja im selbigen und wenn VW hier nicht in der Nähe wäre, wären hier schon lange die Lichter aus Eek .

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